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Mistel
Viscum album

Andere Namen
Hexenstängel, Leimmistel, Drudenfuss, Donnerbesen

Botschaft und Geschichte
Stille und Schwerelosigkeit vermittle ich dir, wachse ich doch zwischen Himmel und Erde, in den Kronen der Bäume. Mit Mistelzweigen schmücken wir zur Weihnachtszeit unsere Haustüren. Wer eine Frau darunter führt, darf sie küssen. Diese Tradition stammt aus England. Bis ins frühe 19. Jahrhundert wurde dort vor allem die Mistel als Weihnachtsschmuck verwendet. Doch der Kult um die Mistel ist eigentlich viel älter. Den Kelten war die Mistel, die auf einer Eiche wuchs, so heilig, dass sie sich ihr mit Gebeten und Verbeugungen näherten. Wie wir es von Asterix und Obelix kennen, bestiegen die weissgekleideten Druiden die Bäume und schnitten die Misteln mit einer goldenen Sichel ab. Auch der Zeitpunkt der Ernte und die Weiterverarbeitung waren genau festgelegt. Der aus der Mistel zubereitete Trank galt als Allerheilmittel. Für die Römer waren Misteln ein Friedensymbol. Wenn Feinde sich unter Misteln trafen, legten sie die Waffen ab und erklärten den Waffenstillstand. Überall zwischen Asien und Europa gilt die Mistel als geheimnisvolle Pflanze der Götter.

Sammelort und Sammelzeit
Misteln sind Halbparasiten, da sie selber Chlorophyll bilden können, schädigen sie den Wirtsbaum kaum. An einem absterbenden Ast kann die langsam wachsende Mistel allerdings nicht überleben.

Es gibt drei Arten von Misteln:
Die drei Arten heissen Laubholzmisteln, Tannenmisteln und Föhrenmistel. Leider ist die Eichenmistel sehr selten geworden. Die Samen der Mistel werden vor allem durch Drosseln verbreitet. Nach dem Fressen der klebrigen Beeren putzen die Vögel ihre Schnäbel an der Rinde der Bäume ab. So vermehrt sich die Mistel. Für die Menschen sind die Beeren allerdings giftig! Im Mai und Juni kann man die Blätter und dünnen Stängel abschneiden und trocknen.

Eigenschaften
blutdrucksenkend
blutstillend
blutzuckersenkend
krampflösend
zusammenziehend
krebshemmend

Anwendungen
Die Mistel ist leicht giftig. Darum ist bei den Anwendungen Vorsicht geboten.

Tee (immer als Kaltaufguss anwenden!) 
Die schwach giftigen Inhaltsstoffe der Mistel werden in kaltem Wasser nicht gelöst. Der Tee hilft vor allem zur Senkung des hohen Blutdruckes. Er wirkt auch bei Herzschwäche und kann Arteriosklerose günstig beeinflussen. Der Misteltee regt auch den Stoffwechsel und die Verdauung an.
Die Volksmedizin wendet Misteltee bei Kopfschmerzen und Schwindel, Konzentrationsschwäche, als Krampflöser bei Asthma. In den Wechseljahren kann die Mistel die typischen Beschwerden mindern. Ebenfalls wirksam ist sie bei Menstruationsbeschwerden und kann durch ihre blutstillende Eigenschaft Gebärmutterblutungen stoppen, was sie zu einer wertvollen Heilpflanze nach Geburten macht.

Aufgüsse, Umschläge und Kompressen
Äusserlich wird die Mistel bei Ischias, Rheuma und anderen Nervenentzündungen verwendet. Ekzeme und Krampfadern können mit Mistelkompressen gelindert werden. Geschnupfter Misteltee soll auch bei Heuschnupfen helfen. Bei der alternativen Krebsbehandlung haben Mistelpräparate  Erfolge gebracht. Sie verbessern die Lebensqualität von Krebskranken und machen die Nebenwirkungen einer Strahlen- oder Chemotherapie erträglicher.

Tinktur
Die Tinktur ist mild blutdrucksenkend.