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Frauenmantel
Alchemilla vulgaris

Andere Namen
Frauenbiss, Frauentrost, Frauenhilf, Muettergottesmänteli, Taumänteli

Botschaft und Geschichte
Ich zentriere dich und helfe dir dabei, deine eigene Mitte zu finden. Ich lege dir einen Schutzmantel um. Ich begleite dich in allen Übergängen des Lebens und gebe dir Mut zu echter Weiblichkeit.

Der Frauenmantel war ursprünglich der Göttin Freya geweiht. In der christlichen Tradition wurde die Pflanze der Jungfrau Maria geweiht. Besonders heilkräftig sollen daher auch die gesammelten Pflanzen an einem Mariatag sein. Der Frauenmantel kann sich ohne männliche Pollenbestäubung fortpflanzen. Über Generationen war der Frauenmantel und seine glänzende Schwester, das Silbermänteli, ein wertvoller Begleiter für ein gesundes Frauenleben.

Der lateinische Name "Alchemilla" geht auf die Alchemisten im Mittelalter zurück. Die Alchemisten versuchten das Tauwasser, das sich in der Mitte der Pflanze sammelt in den Stein des Weisen zu verwandeln. Dieses Wasser ist allerdings kein normaler Tau, sondern kleine Wassertröpfchen der Pflanze selbst, die an der Spitze der Blattzähnchen selbst kleine Wasserperlen ausscheidet.

Schon vorchristliche Hebammen verwendeten duftende, entzündunghemmende Kräuter bei der Geburt. Die Kräuter sollten vor bösen Geistern und Krankheiten schützen. So wurden die Kräuter nach einem bestimmten Ritual gepflückt, getrocknet, verrieben und mit Hirsestreu gemischt. Diese Kräutermischung füllte man in Leinenkissen und legte sie der gebärenden Frau unter die Lende. Durch die Wärme konnten sich die ätherischen Öle entfalten.

Sammelort und Sammelzeit
wächst auf feuchten Stellen, auf Wiesen, auf den Bergen bis zur Schneegrenze
sonnig bis halbschattig

Eigenschaften
harntreibend, stopfend (nach Durchfall), wundheilend, entzündungshemmend, blutreinigend, blutstillend, menstruationsregelnd

Anwendungen
Ein Tee aus Frauenmantel wirkt zusammenziehend, verdauungsfördernd und stopfend bei Durchfall und Magenproblemen. Der Tee lindert Menstruationsschmerzen, Unterleibsbeschwerden, Weissfluss (Absud des Krautes als Spülung) , Hormonstörungen und Wechseljahrbescherden. Er ist ein Allerheilmittel bei Frauenbeschwerden. Ich selber habe den Silbermäntelitee immer bei Menstruationsschmerzen getrunken und nach ca. einer Stunde ist dann auch eine entspannende Wirkung eingetreten und die Schmerzen sind abgeklungen.

Ebenfalls empfohlen wird eine Teekur mit Frauenmantel in der letzten Zeit der Schwangerschaft. Pfarrer Künzle empfiehlt: "Jede Kindbetterin sollte 8 bis 10 Tage lang fleissig recht viel von diesem Tee trinken." 3 Tassen pro Tag sind genug.

Das zerquetschte frische Kraut kann direkt auf eine Stich-, Stoss- und Schnittwunde aufgelegt werden. Bei akutem Zahnweh hilft das Kauen der frischen Frauenmantelblätter. Bei einer Wunde, die mit einem rostigen Gegenstand passiert ist, kann man die Wunde im Absud der Alchemilla baden. Äusserlich angewendet hilft Frauenmanteltee als Bad, Umschlag oder Waschung bei verschiedenen Hautbeschwerden.

Tinktur
Die Tinktur wird bei Menstruationsbeschwerden (Krämpfe, Zyklusunregelmässigkeiten, zu starken Blutungen) empfohlen. Ebenfalls wirksam ist die Tinktur bei Weissfluss, Unterleibsentzündungen, prämenstruellem Syndrom (Brustspannen), unerfülltem Kinderwunsch, Wechseljahrbeschwerden.

Räucherung
Geräuchert wird mit dem getrockneten, blühenden Kraut. Der Frauenmantel gehört zusammen mit Wurmfarn, der Schafgarbe und der Engelwurz zu den zentrierenden Pflanzen.
Eine Frauenmantelräucherung umhüllt uns, schenkt uns weibliche Kraft. Im Rauch begegnet uns auch die Energie der Mutter Maria, die uns mit ihrem schützenden Mantel einhüllt. Frauenmantelräucherungen unterstützen einen Neubeginn und fördern Lust und Liebe.